Unser Praktikant Marcin Ciesielczuk zieht ein Resümee seiner Zeit bei LIME
Marcin war im August
Praktikant bei uns und hat sich dabei intensiv mit künstlichen Muskeln
beschäftigt. Treffen Reize darauf, verlängert oder verkürzt sich dieses
neuartige Material – genau wie es auch menschliche Muskeln tun, wenn sie einen
Impuls aus dem Nerv erhalten. Da sie sich so sehr natürlich verhalten, können künstliche
Muskeln optimal in der Bewegungstherapie verwendet werden. Daher designte
Marcin einen Prototyp einer Orthese, die Menschen mit dauerhaften Schädigungen
an der Hand langfristig unterstützen können. Diese Orthese könnte dann zum
Beispiel mangelnde Greifkraft ausgleichen. Aktuell ist Marcins Prototyp aber
eher noch Zukunftsmusik, da noch viel Forschung im Bereich künstlicher Muskeln
erfolgen muss, bevor sie angewandt werden können. Außerdem reichte seine Zeit
bei LIME gerade dafür aus, den Startpunkt für ein neues, großes Projekt zu
legen. „Ich kann mir gut vorstellen, das Thema weiter zu verfolgen und nach dem
optimalen Material zu suchen – oder ich designe es selbst.“
Wer, wenn nicht er? Marcin
studiert Materialwissenschaften in an der Wissenschaftlich-Technischen
Universität AGH in Krakau, Polen, und ist gerade in seinem letzten Semester. In
den nächsten Monaten wird er sich auf seine Bachelor-Arbeit konzentrieren, die
er gerne der Entwicklung des perfekten künstlichen Muskels widmen würde.
Auch wenn die Absprachen
über die technischen Abläufe auf Englisch leichter für ihn waren, konnte Marcin
während seiner Zeit bei LIME auch an seinen Deutsch-Kenntnissen arbeiten. „Ich
habe mir Deutschland ausgesucht, weil mir das internationale Umfeld und das
Mindset der Leute gefällt: alle fühlen sich verantwortlich für ihre Arbeit,
halten ihre Deadlines und erreichen, was sie sich vornehmen.“
Da Marcin Mainz bereits
kannte und er besonders die studentische Atmosphäre genossen hat, suchte er
speziell nach einem Praktikum hier vor Ort. „Worum es bei LIME geht, hat auch
eine Verbindung zu einem persönlichen Problem: ich hatte eine
Schulterverletzung und kann gut nachvollziehen, wie viel Aufwand es bedarf, um die
normale Funktion zurückzugewinnen. LIME entwickelt Therapiegeräte, mit denen
die Patienten zu Hause trainieren können – damit stimmten für mich nicht nur
die Ausrichtung auf Technik und Robotik, sondern auch die Mission.“ Mit dieser
doppelten Verbindung konnte Marcin mit viel Leidenschaft ans Werk gehen: auch
nach einem langen Tag im Büro dachte er abends zu Hause immer noch über
Lösungen seiner Designs nach.
Fragt man ihn nach dem
Worklife bei LIME erzählt Marcin: „So habe ich es nicht erwartet! Ich war
wirklich positiv überrascht. Ich wusste, dass ich mit einem Team in meinem
Alter arbeiten werde, aber mit so viel Spaß bei der Arbeit habe ich nicht gerechnet.
Es gibt keine strengen Regeln, aber trotzdem weiß jeder, wann es Zeit für
konzentriertes Arbeiten ist und wann man sich ausruhen oder Witze machen kann.“
Außerdem hatte er Freude daran, verschiedene Prototypen zu erstellen, weil
darin etwas Unvorhersehbarkeit steckt: „Du designst etwas, der 3D-Drucker
druckt es, und am Ende gewinnst du oft statt der Lösung noch mehr Fragen!“
Was war sein größtes
Learning nach einem Monat im Startup? – „Die heute professionelle Firma ist aus
einem Schüler-Projekt entstanden. Dadurch ist sie ein gutes Beispiel dafür,
dass du alles erreichen kannst, wenn du es wirklich willst und daran arbeitest.“